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Konjunkturbarometer im Handwerk Frühjahr 2019

04. 06. 2019

„Ein Abreißen der guten Handwerkskonjunktur ist aus heutigem Blickwinkel heraus, nicht zu befürchten“, fasst der Präsident der Handwerkskammer zu Leipzig die Ergebnisse der Konjunkturumfrage zusammen.
Mehr als zwei Drittel (70 Prozent) der an der Umfrage beteiligten Unternehmen bezeichnen ihre Geschäftslage als gut. Das ist ein Anstieg um drei Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Ein Viertel (25 Prozent) ist zufrieden und knapp fünf Prozent der Betriebe konstatieren eine schlechte Geschäftslage.
Die Betriebe blicken weiterhin optimistisch in die Zukunft. Für die kommenden Monate erwarten fast alle Betriebe (96 Prozent) eine gute oder zumindest eine befriedigende Geschäftsentwicklung.
Der Geschäftsklimaindex beträgt 138 Indexpunkte.

Ein Viertel (25 Prozent) der Betriebe verzeichnete in den letzten Monaten steigende Auftragseingänge. Der Anteil der Unternehmen, deren Auftragseingänge zurückgegangen sind, ist im Vergleich zum Frühjahr 2018 mit 13 Prozent leicht gesunken. Ein knappes Viertel (23 Prozent) der Unternehmen konnte seinen Umsatz steigern, jeder fünfte Betrieb musste Umsatzrückgänge hinnehmen. Das entspricht den Vorjahreswerten. Für die nächsten drei Monate werden weitere Zuwächse erwartet.
Die durchschnittliche Kapazitätsauslastung eines Handwerksbetriebes in der Region Leipzig stieg auf 91 Prozent, das sind drei Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Im Bauhauptgewerbe, im Ausbaugewerbe sowie bei Handwerken für den gewerblichen Bedarf liegt die durchschnittliche Auslastung sogar bei über 91 Prozent.
Über die Hälfte aller befragten Betriebe (53 Prozent) war zum Befragungszeitpunkt vollständig ausgelastet.
Ebenso viele haben zudem mit einem Auftragsvorlauf von mindestens zwölf Wochen Planungssicherheit, der Wert liegt neun Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.
Die durchschnittliche Reichweite der Auftragsbestände ist um 2 Wochen gestiegen und beträgt nunmehr 13 Wochen.
„Die Nachfrage nach Handwerksdienstleistungen ist hoch. Dies spiegelt sich in gut gefüllten Auftragsbüchern und in einer hohen durchschnittlichen Kapazitätsauslastung wider,“ fasst Handwerkskammerpräsident Claus Gröhn die Ergebnisse zusammen.
Infolge der guten Auftrags- und Umsatzlage konnte fast die Hälfte der befragten Betriebe höhere Preise realisieren. Obwohl die Unternehmen mit weiter steigenden Einkaufspreisen rechnen, erwarten mehr Betriebe (42 Prozent), dass sie künftig höhere Verkaufspreise erzielen werden.


Die gute Lage und die optimistische Stimmung spiegeln sich auch in der Personalpolitik der Unternehmen wider. Die Zahl der Mitarbeiter ist gegenüber dem Vorjahr konstant geblieben, starke saisonale Effekte sind ausgeblieben. Jeder zehnte Betrieb hat im Verlauf der letzten Monate Mitarbeiter eingestellt. Trotz des zunehmenden Fachkräftemangels werden in den Handwerksbetrieben weitere Stellen geschaffen. Für den Frühsommer planen acht Prozent der Betriebe Neueinstellungen und nur wenige (4 Prozent) rechnen damit, weniger Mitarbeiter beschäftigen zu können.
Die Ausbildung bleibt für die Handwerksbetriebe die Basis für die Sicherung des Fachkräftebedarfs.